Umsetzbare und zukunftsweisende Ideen entwicklen
Die anfängliche Idee muss erst mal in einen geschützten Raum gedeihen, größer und stärker werden, um dann später gegen den Widerstand der Skeptiker bestehen zu können. Oder ist es auch manchmal die eigene Skepsis? Wir brauchen großartige Ideen für neue Produkte, die weiter gedacht sind, als den naheliegenden, nächsten Schritt voraus. Für neue Produkte werden auch viele Ideen benötigt, wie Details umgesetzt werden können. Manche Ideen brauchen Ihre Zeit. Das Feld muss mit dem richtigen Humus gedüngt werden, aus dem der Geist Ideen hervorkommen können.
Es gibt eine Reihe von Techniken, Einstellungen, Arbeitsweisen und Haltungen, die das Finden und Systematisieren der neuen Ideen zu neuen Produkten fördern. Andere Einstellungen und Vorgehensweisen können das oben beschriebene kleine Pflänzchen neue Idee gleich zu Beginn abtöten. Ich habe auch schon vollkommen kreativitätsfreie Beamtenkultur erlebt. Hier jedoch soll es um die Vorraussetzungen gehen, die passenden Ideen für neue Produkte zu entwickeln und für die Umsetzung zu systematisieren.
Bei der Ideenentwicklungung geht es vor allem um zwei Dinge:
- Ein so weites Feld an Möglichkeiten, Wegen und Lösungen zu finden, wie es nur möglich ist, ohne dabei den Blick einzuschränken.
- In einem zweiten Schritt die interessanten davon auszuwählen, zu klären wie sie realisierbar sind und ob es gangbare Wege zur Umsetzung gibt.
Bei allem muss man aufpassen, dass der eigene Blick aus Gewohnheit nicht zu eng wird. Viele große Innovationen schienen am Beginn unmöglich zu sein.
Mit der richtigen Einstellung und den passenden Glaubenssätzen die Kreativität fördern
Es hat zu jeder Zeit Menschen gegeben, die glaubten: „Eigentlich ist schon alles wichtige erfunden worden. Es können maximal nur noch wenige kleine Details verbessert werden.“ So hat 1899 der Bevollmächtigte des amerikanischen Patentamtes Charles H. Duell festgestellt: „Alles, was erfunden werden kann, ist bereits erfunden.“ Wird man mit dieser Einstellung Ideen für umwälzende Innovationen entwickeln? Bestimmt nicht. Ich bin der Überzeugung, dass ein Ende der möglichen Entwicklungen und Forschungen bisher nicht absehbar ist. Ich weiß nicht, ob es jemals ein Ende gibt, es ist jedoch bisher nicht erkennbar. Wenn es eine Grenze geben sollte, so ist diese noch soweit entfernt, das sie in der überschaubaren Zukunft nicht erreicht wird.
Es gibt immer eine andere Lösung etwas besser zu machen. Es gibt immer eine Lösung neuste technische Entwicklungen für alte Produkte einzusetzen und diese weiter zu entwickeln. Es gibt immer eine Möglichkeit ein Design komplett anders zu denken und daraus neue Lösungen zu entwickeln. Es gibt immer eine Möglichkeit ein Problem mit einer neuen Lösung zu bearbeiten. Jemand der denkt, alles was möglich ist, ist schon alles gedacht worden, wird irgendwann aus seinem „Schlaf“ gerissen werden, von einer neuen Lösung anderer. Seien Sie der, der diese neue Lösung entwickelt. Da geht immer noch etwas.
Ideen festhalten, erarbeiten und systematisieren
Die Ideen kommen nicht wenn sie sollen, also müssen sie dann festhalten, wenn sie kommen. Sinnvoll ist es, immer einen Stift und Papier dabei zu haben oder ein kleines Heftchen, um die Ideen fest zu halten, wenn sie kommen. Danach müssen die Ideen dann nach den Themen geordnet werden, zu den sie gehören. Neben den Ideen müssen auch Fragestellungen gesammelt werden, um dafür Lösungen zu finden. Es ist sinnvoll jeweils ein Blatt (oder mehrere) zu einem Produkt oder einer Frage zu nehmen und darauf alle Lösungsmöglichkeiten, Aspekte, die Probleme (die noch gelöst werden müssen) und Ideen zusammeln. Es lässt sich dabei auch gut mit Mindemaps arbeiten. Nur wenn Sie die Ideen nach Themen systematisch ordnen, dann werden sie auch später noch die Übersicht behalten können, wenn später viel zusammen gekommen ist.
Manche Ideensammlungen benötigen Jahr, bis sie gereift sind, andere werden in kurzer Zeit zusammen gesammelt. Ich habe erlebt, das ich bei einem Brainstorming war, und mehr als die Hälfte der Ideen der Gruppe beisteuern konnte, da ich auf eine systematische Sammlung von Ideen zurückgreifen konnte. Meine Erfahrung mit Brainstorming ist, dass oft wenig Neues entwickelt wird, sondern dabei die Ideen der Gruppe meist zusammengesammelt werden. Auch das kann hilfsreich sein. Vorraussetzung für das Entwickeln von Ideen ist eine Kompetenz zu dem Thema. Es gibt in jeder Organisation bei den Beteiligten viele Ideen, die systematisch gesammelt und erfasst werden sollten. Dabei kann Brainstorming helfen. Da jedoch meist die Beteiligten nicht vorbehaltlos Ideen äußern, ohne Rücksicht darauf sich eventuell auch lächerlich zu machen oder sich selbst darstellen wollen, ist Brainstorming dann meist begrenzt.
Wichtig ist, und das kann man vom Anspruch des Brainstorming lernen, ohne Vorbehalte alle Ideen zuzulassen und zu sammeln. Erst in einem zweiten Schritt dürfen dann die Ideen bewertet werden. Ein offenen Haltung gegenüber unkonventionellen Lösungen, neuen Ideen und anderen Lösungsmöglichkeiten ist die Vorraussetzung, um auch andere Lösungen mit in Betracht ziehen zu können. Als erstes geht man leicht die ausgetretenen Pfade immer wieder, diese sind am einfachsten. Für neues offen sein heißt auch, sich mit anderem ungewohnten beschäftigen zu müssen. Aber ungewohntes ist fremd und Fremdes kann Angst machen. Neues verstehen heißt: Akzeptieren, dass es anderen Lösungen gibt, als die, die man bisher gut beherrscht. Neues lernen ist das Gegenteil von einmauern, vermeiden festklammern.
Neues hat auch oft das Potenzial, Altes zu zerstören. Es kann Besitzstände bedrohen und damit auf Widerstand stoßen. Nicht jeder von Bedenkensträgern sachlich vorgetragene Einwand hat das dargestellte Gewicht, sondern soll alte Besitzstände waren. Neue Ideen müssen sich dagegen durchsetzen. Warum werden nicht wenige der alten traditionelle Firmen von neuen Techniken bedroht und schaffen es nicht, selbst welche zu entwickeln und sich an die Spitze der Entwicklung zu setzen? Weil genügend viele Entscheider in der alten Firma die alten Besitzstände verteidigen und so das Neue sich nicht in der Firma durchsetzen kann. Dann kann eine kleine innovative Firma eine große traditionelle, unflexible Firma bedrohen. Es gilt, die neuen Ideen vor der Allianz der Gestrigen zu schützen.
Im ersten Schritt gilt es alle möglichen Ideen unvoreingenommen sammeln, keine auszulassen. Im zweiten Schritt sollte erst eine Bewertung der Ideen auf Nützlichkeit und Machbarkeit durchgeführt werden. Dies ist das erfolgversprechendere Vorgehen, um mit weitem Blick möglichst viele neue Möglichkeiten zu erkennen. Achtung: Auch bei der Bewertung aufpassen, dass nicht das Gewohnte neue Ideen blockiert. Man muss immer mal wieder die Frage stellen: Wie kann das doch gehen?
Kompetenz und intensive Beschäftigung mit dem Thema ist die Vorrausetzung für gute Ideen
Um gute Ideen zu entwickeln ist es notwendig zu dem Thema ein kompetentes Wissen zu haben oder sich anzueignen. Ich habe schon die Demonstration einer Ideenfindungsmethodik erlebt, wo die Kompetenz zu dem Thema bei den beteiligten nicht besonders vorhanden war. Das Ergebnis war dann auch bescheiden.
Die Vorraussetzung für gute Ideen ist das Verstehen der Problematik. Man muss die fachliche Kompetenz haben, um auf gute Ideen zu kommen. Man muss die Ideen bewerten können, das Wissen, was mit welchem Aufwand möglich ist, muss man abschätzen können, manchmal auch in Versuchen austesten. Dies ist Arbeit, Aufwand, lernen, aber es macht auch Spaß.
Ich habe es auch immer als sehr hilfreich empfunden, wenn man mit jemanden kompetenten vertrauensvoll ein Thema diskutieren kann, ohne dabei in den Ring zu steigen, wer der bessere ist. Es ist hilfreich, sich mit einem Diskussionsstil austauschen, bei dem auch alle Irrwege offen geäußert werden können. Es geht nicht darum, die Meinung des anderen zu übernehmen, sondern weitere Aspekte zu sehen und sich selbst bei der Darstellung zu präzisieren. Solche Diskussionen können gute Impulse geben.
In der Praxis besteht schon durch die vorhergehenden Produkte eine gute Verbindung zu den Anwendern, sind die Anwender mit ihren Bedürfnissen über Jahre bekannt. Nur bei vollkommen neuen Produkten oder bei neu gegründeten Firmen müssen die Bedürfnisse der Anwender erst gut kennengelernt werden (wenn nicht zuvor auch schon umfangreiche Erfahrungen mit der Zielgruppe bestehen).
Entwickler, Ingenieure und Konstrukteure sind auch kreative Künstler
Um zu neuen Ideen zu kommen, von Künstlern im Vorgehen lernen. Zum einen ist es heute wichtiger denn je schöne, ästhetische neue Dinge zu schaffen, die für den Kunden ein Erlebnis sind. Dafür können uns auch die Künste als Inspiration dienen. Entwickler sollten sich auch mit Kunst befassen, am Schönen begeistern.
Aber auch Techniken wie von Künstlern können helfen. Was macht ein Künstler, um Blockaden zu überwinden?
Erst mal etwas schaffen und dann immer weiter verbessern und ergänzen, ist ein Weg, den ich im Schauspielunterricht gelernt habe. Wenn man an einem Konzept arbeitet, dann sollte man erst mal beginnen und die Grundzüge des Projektes beschreiben. Was dann noch holpert, nicht gut genug ist, kann dann in einem oder mehreren weiteren Schritten verbessert werden. Dieses Vorgehen beim Schreiben von Texten hat auch Hermann Scherer beschrieben mit der Erkenntnis, dass die meisten Menschen keine große Neuerschaffungskompetenz haben, aber eine gute Verbesserungskompetenz. Die meisten haben Schwierigkeiten etwas komplett Neues zu schreiben. Wenn dann aber andere etwas geschrieben haben, dann wissen sie, wie es besser sein sollte. Dies gilt auch für jeden anderen Schöpfungsprozess. Anfangen, ein Konzept zu erstellen und es dann später zu verbessern, ist immer besser, als nicht zu beginnen.
An einer noch nicht ausgereiften Idee muss weiter gearbeitet werden
Manche Ideen sind noch nicht so ausgereift, dass sie ungesetzt werden können. Ich habe dann schon erlebt, dass darüber gejammert wurde, dass andere sie nicht umsetzen, statt dann weiter an der Idee zu arbeiten bis sie wirklich ausgereift ist. Wir müssen an einer Idee solange arbeiten und sie reifen lassen, bis wir uns sicher sind, dass wir sie erfolgreich umsetzen können. Nur dann können wir auch von anderen erwarten, die Idee (oder das entsprechende Produkt oder Projekt) zu finanzieren, wenn eine fremde Finanzierung nötig sein sollte. Wenn wir uns noch nicht sicher sind, dann sollten wir uns fragen, woran müssen wir noch weiter arbeiten, was müssen wir weiter ausfeilen, was sollten wir im Kontakt mit der Zielgruppe noch besser verstehen lernen? Wie kann die anfängliche Idee sinnvoll umgesetzt werden und was muss noch ergänzt werden?
Zu einer Idee gehört auch die Entwicklung, die Finanzierung, der Vertrieb und die Positionierung des Produktes.
Anregungen für Ideen
Es gibt viele Quellen, bei den man sich Anregungen für Ideen holen kann. Es fängt an bei der Bionik, die Anregungen in der Natur holt und Lösungen aus der Natur in neue Techniken überträgt. Gute Anregungen kann man sich auch von guten Geräten und Entwicklungen in anderen Branchen holen. Wo gibt es neue Forschungen? Wo gibt es neue beispielhafte Produkte? Was geschieht in anderen Branchen beispielhaft und ist als Anregung übertragbar? Man sollte gute Beispiele sammeln. Dann kann man sich die Beispiele ansehen, wenn man an einen neuen Produkt dran ist und sich inspirieren lassen. Wie wurden dort Details gelöst? Man muss es nicht direkt kopieren, sondern als Anregung, als Impuls auf das eigene Produkt übertragen, etwas Entsprechendes selbst konzipieren, gegebenenfalls noch weiter verbessern.
Welche neuen technischen Entwicklungen können auch eine Lösung bieten? Wann werden diese Techniken soweit sein, dass sie Lösungen für das Produkt bieten können?
Design ist ein wichtiger Teil von Innovationen. Steve Jobs vertrat, dass Design nicht nur das Furnier, die Hülle eines Produktes ist, sondern grundlegend das Produkt bestimmt. Roberto Verganti propagiert, das Design von der Grundfunktion des Produktes ausgehend neu komplett zu überdenken. Was ist die grundlegende Funktion, die ein Produkt erfüllen soll und wie kann diese Funktion anders, besser erfüllt werden? Dieses „anders“ kann man sehr weit denken.
Eine Möglichkeit der systematischen Ideensuche ist es, alle Funktionen oder Funktionseinheiten eines Produktes aufzulisten. Es sollte auch eine weitere Liste aller Zusatzprodukte, Zusatzdienstleistungen und sonstiges auch von Fremdanbietern angebotenen zusätzlichen Leistungen erstellt werden und auch diese weiter in Funktionen aufgeteilt werden. Für jede Funktion sollten alle möglichen Lösungsmöglichkeiten und Techniken gesucht und schriftlich festgehalten werden. In einem weiteren Schritt können dann aus diesen andere Möglichkeiten für das Produkt gebildet werden.
Die Perspektive wechseln. Wie sieht das Produkt aus Sicht des Kunden aus. Wie sieht das Produkt zum Beispiel auch aus der Sicht des Installateurs, Monteurs aus? Wie sieht das Produkt aus Sicht eines Zuschauers aus. Wie sieht das Produkt aus Sicht eines Zeitreisenden aus? Wie kann das Problem auch noch anders gelöst werden und lässt sich dass auch noch verbessern?
Es gibt Schlüsselkunden, die sich technisch mit den modernsten Entwicklungen befassen und ein sehr gutes Know-how haben. Der Dialog mit diesen Kunden kann Impulse für neue Entwicklungen geben.
Die Analyse von Prozessketten, sowohl beim Kunden als auch vom Lieferanten bis zum Anwender ist eine gute Möglichkeit der Durchdringung aller Detailfunktionen.
Die Entwicklung von neuen Fragestellungen kann zu neuen Ideen in der Folge führen.
Kreativitätsblockaden abbauen
Kreativitätsblockaden können Ideen verhindern. Der erste Schritt ist, offen zu sein auch für erst mal Absurdes, offen zu sein für Anderes, Andersartiges, offen zu sein auch für bisher Abgelehntes. Offen sein! Gibt es nicht doch eine akzeptable Variante des bisher „Unmöglichen“? Bei der Suche ist es hilfreich, erst mal alles zuzulassen. Wir können sicher sein, wenn wir glauben, alles, was möglich ist zu sehen, dann gibt es immer noch weitere andere Möglichkeiten. Nichts ist alternativlos. Erst nach einer Bewertung kann eine Lösung sich dann als die optimale Lösung erweisen.
Wir können von Künstlern bei Kreativitätsblockaden lernen. So empfiehlt Julia Cameron jeden morgen 3 Seiten, die Morgenseiten, zu schreiben über alles, was einem so in den Kopf kommt, um nach und nach den Stress aus dem Herzen zu schreiben.
Lernen Sie Techniken zur Meditation, Entspannung und Traumreisen zur Entfaltung der Kreativität. Sefan Merath empfiehlt sich in einer meditativen Traumreise sich die Welt in 30 Jahren und in 150 Jahren vorzustellen: Bei ihm ging es hierbei um den zentralen Unternehmenswert in der Zukunft, welchen Nutzen das Unternehmen in der nahen und fernen Zukunft bietet. Solche Traumreisen sollten Sie auch für die technische und anderen Entwicklungen der Branche machen. Auch hierbei gilt: Je größer die fachliche Kompetenz und die Tiefe der Auseinandersetzung mit der technischen Entwicklung und den anderen beeinflussenden Trends ist, desto besser werden die Ergebnisse. Bei der Traumreise geht es darum das Wissen, die vorhandenen Impulse und unbewussten Wahrnehmungen zu anderen Sichtweisen zu verknüpfen. Welche Techniken wird es in Zukunft mit welcher Bedeutung geben? Welche Probleme werden die Kunden dann haben? Dies sollten Sie nicht nur allgemein und für die technischen Entwicklungen betrachten, sondern auch für Ihre Branche und Kunden immer mal wieder tun.
Machen Sie außerhalb des Alltagsstress einen Termin mit sich selbst in ungestörter Umgebung. Dort befassen sie sich mit möglichen Lösungen für die aktuellen Projekte. Suchen Sie auch neue Fragestellungen. Und machen Sie es schriftlich. Halten Sie schriftlich die Ergebnisse fest. Sie bauen mit Ihren schriftlichen Notizen über die Jahre hinweg einen Schatz auf, auf den Sie immer wieder zurückgreifen können. Wenn heute die Technik für eine Ideen noch nicht reif genug ist, wie ist es in einigen Jahren oder später?
Nach der Suche kommt dann unabhängig davon die Bewertung der Ideen
Die Ideensuche ist der kreative Schatz, der Stoff, aus dem die Träume sind. Was davon können Sie realisieren. Das Wichtigste ist aus der Sicht des Kunden zu beurteilen, was für ihn wichtig ist. Dies hört sich erst mal leicht an. Aber es meint nicht, was Sie für wichtig halten würden, wenn Sie Kunden wären. Mal nur zu denken, was würde ich als Kunde für wichtig halten, reicht nicht aus. Sie müssen sich in das Denken und Fühlen, die Probleme, die Sichtweise, die Sprache und die Situation in der sich der Kunde befindet hineindenken. Sie können den Kunden nur verstehen, wenn sie Zeit mit ihm verbringen und dabei auf alles achten, was Bedeutung haben könnte. Wenn Sie zum Beispiel denken, die Kunden spinnen, gerade dann ist dafür etwas der Grund. Diesen Grund sollten Sie versuchen, zu verstehen.
Die Ideen und Produkte müssen aus der Sicht der Kunden benötigt werden. Sie müssen ein Problem lösen, auch wenn der Kunde die Problemlösung noch nicht kennt. Henry Ford sagt einmal: „Wenn ich meine Kunden befragt hätte, was sie brauchen, dann hätten sie ein schnelleres Pferd gesagt.“ Sie müssen also aus Sicht des Kunden weiterdenken, als der Kunde selbst denkt. Dabei ist es ein schmaler Grad, nicht die eigene Sicht dem Kunden überzustülpen, sondern ihn einfach besser zu verstehen. Dieses kann man nicht oft genug wiederholen, da man leicht, was man selbst glaubt, als Kundensicht bewertet.
Grundsätze der Ideenfindung:
- Alle Ideen und Fragestellungen festhalten und erfassen, sofort wenn man sie hat.
- Erst mal Ideen ohne Bewertung erfassen, dann können sie später bewertet werden.
- Ideen systematisch nach Themen ordnen.
- In einem zweiten getrenntem Schritt die Machbarkeit (Realitätscheck) überprüfen und weiter Wege der Umsetzung suchen.
- Fachliche Kompetenz und die tiefe Auseinandersetzung mit dem Thema ist die Vorraussetzung für gute Ideen und die Bewertung.
- Entwickeln Sie eine Vision der Zukunft Ihrer Branche und beeinflussender Nachbarbranchen, aktualisieren sie die Vision nach aktuellen Erkenntnissen.
- Betrachten Sie verschiedene mögliche Szenarien für die Zukunft in 5, 10, 30 und mehr Jahren und welche Auswirkungen haben diese für Ihr Produktangebot.
- Sich regelmäßig Zeit reservieren für die Ideenfindung und Systematisierung.
- Ideensuche braucht seine Zeit, lassen Sie die Zeit zum reifen, bis Sie sicher sind. Mit den Visionen für die Zukunft schon immer parallel zu den aktuellen Entwicklungen vorausdenken.
- Wenn die Idee reif ist, dann mit dem Konzept schnell beginnen, es schreiben und danach später immer weiter verbessern statt lange damit zu zögern.
- Ideen ausgehend vom Nutzen des Produktes für den Kunden suchen. Was ist die grundsätzliche Aufgabe des Produktes.
- Sich von der Arbeit und Arbeitsweise von Künstlern inspirieren lassen.
- Sich von anderen Branchen, Produkten, Forschungen und Techniken inspirieren lassen.
- Von dem Glauben ausgehen, dass noch viel mehr möglich ist, als wir jetzt erkennen.
- Setzen Sie Techniken zur Entfaltung der Kreativität ein.
- Bewerten Sie die Ideen nicht aus Ihrer Sicht, sondern aus Sicht des Kunden.
Literatur:
- Cameron, Julia,: „Der Weg des Künstlers“, Verlag Knaur.
- Eberl, Ulrich: „Zukunft 2050. Wie wir schon heute die Zukunft erfinden“, Verlag Beltz & Gelberg.
- Elliot, Jay; Simon, William L.: „Steve Jobs iLeadership“, Ariston Verlag.
- Gallo, Carmine: „Was wir von Steve Jobs lernen können“, Redline Verlag.
- Gassmann, Oliver und Sutter, Philipp: „Praxiswissen Innovationsmanagement“, Hanser Verlag.
- Kaku , Michio: „Die Physik der Zukunft. Unser Leben in 100 Jahren“, Rowohlt Verlag.
- Kaku , Michio: „Zukunftsvisionen“, Verlag Droemer Knaur.
- Mewes, Wolfgang: „Die EKS-Strategie“, SGD.
- Merath, Stefan: „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“, Gabal Verlag.
- Merath, Stefan: „Die Kunst seine Kunden zu lieben“, Gabal Verlag.
- Peters, Tom: „Essentials, Design“, Gabal Verlag.
- Peters, Tom: „Essentials, Trends“, Gabal Verlag.
- Verganti, Roberto: „Design Driven Innovation“, Harvard Business Press.
- Mario Pricken: Die Aura des Wertfollen", Verlag Public Publishing.
© 2014 Wolfgang Krebs, Berlin. Alle Rechte vorbehalten, Kopie, Reproduktion auch Auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors. Letzte Änderung am 29.1.2015